FRANKREICH


2008 haben wir unsere ganz persönliche "Tour de France" gestartet.  
Da Süd-Frankreich in den Sommermonaten fast schon eine Schönwetter-Garantie liefert, wollten wir uns unser Nachbarland mal etwas genauer anschauen.
Die Anreise erfolgte bis kurz vor Lyon auf der Autobahn. Ab hier ging es durch das Landesinnere weiter.
Unser erstes Ziel war das nördliche Zentralmassiv.

An wenig befahrenen Straßen kann man noch schöne Burgen und Schlösser finden, die sich in Privatbesitz befinden.

Über kleine einsame Landstraßen erkunden wir die Gegend. Es kam dabei oft vor, dass wir dort mutterseelenallein unterwegs waren und nur ein mal pro Stunde ein Auto zu Gesicht bekamen.

Die Landschaft ist hier noch sanft hügelig. Am Horizont sieht man schon  die französische Vulkanlandschaft, die wir auch noch besuchen werden.

Über schmale Straßen ging es immer wieder durch kleine Schluchten und über steinerne Brücken. Teilweise sind die Schluchten so dicht bewachsen, dass im Sommer kaum ein Sonnenstrahlt auf den Boden fällt. Dafür sind die Temperaturen hier selbst im Hochsommer sehr angenehm.

Auf der Hochebene öffnet sich die Landschaft wieder und es kommt uns inmitten dieser Wälder ein wenig vor, als befänden wir uns im Schwarzwald.

Im südlichen Zentralmassiv - in der Region Auvergne gelegen - befindet sich die Region Puy de Dôme.
Der Vulkan Puy de Dôme selbst gehört dabei zu einer ganzen Kette und ist deren höchster Gipfel (1465 m).
Auch die Strecke von Clermont-Ferrand zum Puy de Dôme gehört zu den berühmten Anstiegen der Tour de France.

Die Landschaft um den Puy de Dôme befindet sich auch auf den Volvic-Mineralwasserflaschen.

Vom Landesinneren ging es weiter an die Atlantikküste. Wir hielten uns einige Tage auf einem Campingplatz direkt an der "Dune de Pyla" auf.
Sie ist die größte Düne Europas und die Abmessungen sind schon gigantisch: 117 m hoch, 500 m breit und 2,7 km lang. Das Volumen beträgt 60 Millionen Kubikmeter.

Wie man sieht, bietet der Abstieg einen Heidenspaß. Mit einem Gefälle von 30 bis 40 Grad kann man sich rasant hinunter stürzen. Wenn der Wiederaufstieg nicht so anstrengend wäre, könnte man das glatt öfter machen :-)

Entlang der Westküste ging es anschließend weiter südlich. Eigentlich wollten wir noch ein paar Tage Halt in Biarritz machen. Doch die Campingplätze hier waren alle ausgebucht. Daher haben wir uns bereits ein kleines Stück in die Pyrenäen aufgemacht. Die Landschaft wird wieder hügeliger und die Temperaturen erträglicher.

Das hübsche kleine Städtchen Saint-Jean-Pied-de-Port ist hier im Baskenland die letzte französische Station auf dem Jakobsweg. Hier startete damals auch Hape Kerkeling seine Pilgerreise. Die Stadt ist zwar ein Besuchermagnet, hat sich aber trotzdem ihren ganz persönlichen Charme erhalten.

Auf unserem weiteren Weg durch die Pyrenäen laden kleine Cafés am Straßenrand immer wieder zu einer Rast ein. Von hier kann man das Treiben in den Orten wunderschön beobachten. Oft sieht man hierbei auch das klassische Bild eines Franzosen: mit Baskenmütze und einer Baguettestange unter dem Arm auf dem Weg ins nächste Café...

Vom Col d`Aubisque bietet sich von 1709 m Höhe eine wunderschöne Aussicht auf die Bergwelt der Pyrenäen.
Der Gebirgspass musste im Rahmen der Tour de France bereits fast 70 mal bezwungen werden.

Bei schönem Wetter bietet sich von hier oben ein herrliches Panorama.

Ebenfalls durch die Tour de France bekannt ist der Col de Tourmalet. Dieser Pass ist mit 2114 m über dem Meeresspiegel der höchste Straßenpass der französischen Pyrenäen.
Den vielen Radfahrern, die diesen Pass bereits bezwungen haben, wurde hier oben ein Denkmal gesetzt.

Unser weiterer Weg führte uns für einen Abstecher nach Andorra.
Dieser größte der sechs europäischen Zwergstaaten gilt als Steuerparadies. Die Preise für Benzin und Zigaretten sind dementsprechend niedrig und locken jeden Tag tausende von Besuchern in das kleine Land. Daher ist auch mit langen Staus an der Grenze zu rechnen.

Mit einem Abstecher zu Mittelmeer ging es für uns weiter in die Provence. Der Duft der Lavendelfelder strömt uns beim Vorbeifahren in den Helm.

Wir halten uns einige Tage im kleinen und wunderschönen Ort Moustiers-Sainte-Marie. Aufgrund einer alten Legende hängt noch heute ein goldener Stern über der Schlucht und thront über dem kleinen Ort.

Die kleinen Gassen bieten angenehmen Schatten in der Sommerhitze und laden zum bummeln und verweilen ein.

Unweit des Ortes liegt der Grand Canyon du Verdon (Gorges du Verdon).
Durch den etwa 21 km langen und bis zu 700 Meter tiefen Canyon fließt der türkisfarbene Fluss Verdon. Der Gorges du Verdon ist neben der Tara-Schlucht einer der größten Canyons Europas.
Der Canyon ist natürlich ein Touristenmagnet. Daher kommt man auf der wunderschönen Ringstraße, die den Canyon umgibt, dementsprechend langsam voran. So bleibt einem aber auch mehr Zeit zum schauen und staunen. In regelmäßigen Abständen wurden Haltebuchten angelegt, die ebenfalls beeindruckende Einblicke in die Schlucht liefern.

Vom Stausee aus kann man mit Booten in den vordere Teil der Schlucht fahren. Der Wasserstand richtet sich dabei immer danach, wie viel Wasser über den Stausee in die Schlucht abgelassen wird. Um Wildwasserrafting zu ermöglichen, wird die Ablassmenge in den Sommermonaten zweimal wöchentlich erhöht.

Hier sieht man noch einmal den Stausee Lac-de-Sainte-Croix.
Der See wird vor allem zur Energieerzeugung und Wasserversorgung genutzt und ist bis zu 90 m tief.

Unser Fazit

Eine Reise quer durch Frankreich ist aufgrund der Nähe zu Deutschland sehr empfehlenswert.