Kati: Es war lange Zeit sehr still um uns - das ist richtig. Den Vorsatz, den Blog am laufen zu halten, haben wir bisher versemmelt.
Enttäuschte Leser haben uns immer wieder gefragt, was wir treiben und warum es nichts mehr zu lesen gibt.
Die Priorität der letzten drei Jahre lag immer noch auf dem "Ankommen". Seither standen zwei weitere Umzüge mit Jobwechseln an, bis wir nun behaupten können: wir sind in unserem Zuhause angekommen. Doch der Reihe nach...
Dem "heimischen Schwarzwald" haben wir nach einem Jahr mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf Wiedersehen gesagt. Aber mit einer neuen interessanteren Job-Option hatten wir die Option, die Karten nochmal neu zu mischen. Also haben wir die Gegend an mehreren Wochenenden erstmal genau erkundet und uns dabei bereits in das Mittelrheintal verliebt. Auf der Suche nach einem geeigneten neuen Wohnort sind wir vorerst in der Nähe von Wiesbaden gelandet.
Doch so richtig angekommen fühlen wir uns auch in unserer Mietwohnung nicht. Wir wohnen zwar ruhig in einem kleinen Teilort am Rande des Waldes, doch fehlt uns irgendwie unsere gewohnte
Unabhängigkeit.
Obwohl wir uns nach dem Verkauf unserer Hauses vor der Reise geschworen hatten, keine Immobilie mehr zu kaufen, erwischen wir uns immer öfter surfend auf den bekannten Immobilienseiten. Doch
irgendwie passen wir nicht in eine klassische Einfamilienhaussiedlung. Wir suchen einfach etwas "anderes".
Schneller als gedacht finden wir ein kleines Holzhaus in einer ehemaligen Ferienhaussiedlung im Wald. Ehe wir uns versehen laufen wir mit Makler und Verkäufer über das Grundstück und lassen uns alles zeigen. Mit einem fetten Grinsen im Gesicht sitzen wir anschließend im Auto und wissen es beide - das war Liebe auf den ersten Blick. Innerhalb weniger Monate packen wir also mal wieder alles zusammen, kündigen die gerade bezogene Mietwohnung und finden uns mitten im voll möblierten Eigenheim. Bepackt wie auf einem Campingausflug übernehmen wir die Schlüssel und sind hochmotiviert für die kommenden Projekte.
Nun gilt es erstmal die Möbel der Vorbesitzer zu entsorgen und einen großen Einkaufszettel für den Baumarkt zu schreiben. Projekte gibt es genug - innen wie außen. Doch wir möchten unser neues Zuhause nach unseren Vorstellungen gestalten und auf unsere Bedürfnisse anpassen. Dafür opfern wir fortan nicht nur Geld sondern auch unsere Freizeit. Urlaub wird zur Zeit für Großprojekte und alle Wochenenden sind mit kleineren Aufgaben ausgefüllt.
Wir nehmen uns aber ab und zu etwas "quality time" und erkunden auf zwei Rädern entweder mit Maja und Willi oder auf unseren eigentlich für den Wiesbadener Stadtverkehr angeschafften 125-er Honda Groms ein wenig die Gegend.
Willkommene Auszeiten vom neuen deutschen Alltag bieten uns unsere internationalen Besucher.
Wir haben uns so gefreut zunächst Rob und Rose aus Australien wiederzusehen, bei denen wir mehrfach zu Besuch waren. Leider konnten wir bedingt durch die neuen Jobs nicht frei nehmen - wie gerne
hätten wir Ihnen die Gegend gezeigt.
Dann galt es ein Wiedersehen seit Alaska zu feiern. Shirley und Brian aus Australien kamen gleichzeitig mit Dave aus Florida an und wir hatten eine tolle Zeit zusammen. So wurden Gästezimmer und
Gästebad gleich mit internationalem Besuch eingeweiht.
Das tagsüber verdiente Geld verbauen wir mit viel Fleiß im und ums Haus. Obwohl das Haus in gutem Zustand war, geht viel Arbeit in die Wohlfühloase. Dabei gilt es natürlich immer die Kosten im Auge zu behalten. Exklusive Spielereien sind sowieso nicht drin. Aber jeder, der schon mal gebaut oder renoviert hat kennt das sicher: irgendwie geht immer mehr Kohle raus als geplant. Daher ist - bis auf eine Dachsanierung - Selbermachen angesagt. Man wächst ja bekanntlich mit seinen Aufgaben...
Was sich überhaupt nicht geändert hat, ist unsere Liebe für das Lagerfeuer. Wann immer möglich brennt im Garten ein Feuer. Mal zum Aufwärmen, mal zum grillen, mal als Erinnerung an all die
Lagerfeuer unserer Reise. Das macht Spass mit Bier oder mit Wein, mit Freunden, Nachbarn oder auch alleine.
The possibilities are endless...
Herbstzeit = Gartenzeit. Der wohl einzige Nachteil unserer Wohnlage sind die Tonnen von Laub, die innerhalb von wenigen Wochen das komplette Grundstück bedecken. Aber wir sehen es positiv und freuen uns auch bei manchmal unseligen Wetter auf das "Zwangs-Draußensein" und eine Portion sportlicher Betätigung und Frischluft. Ansonsten können wir der Jahreszeit auch viel schönes abgewinnen. Rund um uns leuchtet der Wald in den unterschiedlichsten Farben und wir genießen es, für Spaziergänge einfach nur hinten durch die Tür gehen zu müssen.
Dem Trubel der Weihnachtsfeiertage und meinem runden Geburtstag entfliehen wir nach Amsterdam. Unser erster richtiger (Kurz-)Urlaub seit 2,5 Jahren. Kurz hatten wir noch überlegt, ob wir nicht mit den Mopeds fahren können :-) Urlaub mit dem Auto hatten wir glaube ich noch nie gemeinsam. Aber einmal ist immer das erste Mal. Bei dem üblichen Sightseeing in der Stadt der Grachten und ein paar ordentlichen Fritten sowie Spaziergängen am Meer gelingt es uns, endlich mal ein wenig zu entschleunigen.
Im Sommer 2016 heißt es dann Abschied nehmen. Nach langer Überlegung haben wir uns entschieden, Maja und Willi neue Abenteuer mit neuen Besitzern zu gönnen. Für kommende Touren durch Europa
schienen uns die beiden etwas overdressed.
Wie schön war es daher, dass Willis Auktionsgewinner bei Ebay auf der Suche nach einem zweiten baugleichen Motorrad für seine Frau war. So kamen beide gemeinsam in gute neue Hände. Ganz nebenbei
heißt Willis neue Mama ebenfalls Katja - das sollte wohl einfach so sein :-)
Dennoch war es ein sehr seltsames Gefühl die beiden davon fahren zu sehen - verbinden uns doch unvergessliche Erinnerungen auf mehr als 100.000 km.
Nach fast 2 Jahren Dauerrenovierung haben wir jetzt zu Hause den Status "fast fertig" erreicht. Der Rest sind sozusagen Peanuts und geht nebenbei.
Ab 2017 gilt es dem Motorradfahren wieder mehr Zeit einzuräumen. Der Urlaub wird wieder mit Moped und Zelt verbracht. Dafür haben wir nun neue Reisegefährten, die uns in den kommenden Jahren begleiten...
- to be continued -
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Marco (Sonntag, 19 Februar 2017 05:38)
Sehr geil das Ihr mal wieder was schreibt. Haben wir gar nicht mitbekommen, dass Ihr ein Haus gekauft habt. Sehe uns dann vielleicht auf dem Klassentreffen.
Gruss von Marco, Doreen, Luis und Lira
Sabine Martin (Sonntag, 19 Februar 2017 06:24)
Hallo ihr beiden,
ja es hat mich schon länger interessiert was mit euch geworden ist. Ich sehe eurem Start positiv entgegen. Doch wie lange haltet ihr es aus bis ihr wieder auf Tour gehen wollt. Von euren Berichten inspiriert und ermutigt haben wir im letzten Jahr einen Trip von Sydney nach Melbourne gemacht. Zu dieser Zeit war der. snowy ride., der uns viele nette Begegnungen bescherte. Dieses Jahr wollen wir in die andere Richtung. Sydney bis Cairns im Zickzackkurs. Sicher alles nicht einmal ein Fliegenschiss auf der Landkarte, aber allemal ein Erlebnis. Zzt genieße ich den außergewöhnlichen heißen Sommer in Australien als Besucher meiner zahlreichen Verwandten. Ich wünsche euch einen guten Start in die europäische Saison und freue mich auf neue Berichte von euch. Sabine
Birgit (Sonntag, 19 Februar 2017 19:10)
Hallo Ihr Lieben, ja so hab ich es mir vorgestellt....endlich dürfen wir wieder an Eurem Leben teilhaben und die tollen Berichte und Bilder sehen und lesen...weiter so ich freu mich schon auf alles was kommt. ganz liebe Grüße aus dem Headquader der Frosties....Dicken Drücker Eure Birgit
Marco (Montag, 20 Februar 2017 08:15)
Was sehen meine Augen da, ein neuer Beitrag auf boomer.de. Hat es sich also doch noch gelohnt den Blog nicht aus meinem Feedreader zu werfen. ;)
Schön mal wieder was von euch zu hören und zu erfahren wie es euch nach der Rückkehr von der Reise ergangen ist. Bin gespannt was es neu zu lesen geben wird.
SonjaM (Samstag, 13 Mai 2017 09:12)
Hallo, Ihr Lieben, ich habe immer wieder an Euch gedacht und mich gefragt, wie es wohl bei Euch weiter gegangen ist. Toll, dass es mit dem Häuschen so wunderbar geklappt hat. Weiterhin viel Spaß. Bin gespannt auf das nächste Kapitel. Liebe Grüße aus dem Schwarzwald (ja, wir sind hier hängen geblieben und nicht zurück nach Kanada gegangen). SonjaM