Nicaragua - Vulkane, Krater und Seen

Bienvenidos a Nicaragua!
Bienvenidos a Nicaragua!

Kati: In Nicaragua angekommen, kehrt wieder mehr Ruhe ein. Das beginnt gleich an der Grenze. Aber auch die Straßen überraschen uns mit Kurven und weitestgehend ohne Schlaglöcher. Nach ein paar Tagen in der schönen Stadt Granada geht es weiter an die Küste, wo uns San Juan del Sur...

die letzte Grenze - zumindest für heute
die letzte Grenze - zumindest für heute

An der Grenze von Nicaragua geht es gleich ruhiger zu. Wir stoppen für die obligatorische Desinfektion unserer Reifen und parken anschließend direkt neben dem Grenzgebäude. Verwirrt schauen wir uns um – keine Helfer? Krass diese Ruhe! Also sammele ich wieder unsere Papiere zusammen und ein letztes Mal für heute heißt es: persönliche Einreise, Versicherung abschließen, Mopeds importieren. Nach dem finalen Check und der sehr sehr oberflächlichen „Durchsuchung“ unseres Gepäcks durch den Zoll- und Polizeibeamten haben wir es nach nur 1:20 Stunden geschafft -  Willkommen in Nicaragua.

mit nem Bier schläft es sich in dem "Loch" hoffentlich besser
mit nem Bier schläft es sich in dem "Loch" hoffentlich besser

Ab sofort entspannt sich sogar laut Auswärtigem Amt die Sicherheitslage und wir treten die Suche nach einer Unterkunft für die Nacht an. Da mir vom vielen Rumstehen und Rumrennen heute mal richtig die Haxen wehtun und außerdem der Schädel brummt, wollen wir nur bis zur nächsten Ortschaft fahren. Doch entlang der Panamericana ist in Somoto das Angebot an Unterkünften echt mau. Aber auf eine Tour durch das Zentrum haben wir keine Lust und bleiben in dem kleinen Hospedaje. Für den extrem günstigen Preis gibt es ein winziges Zimmer ohne Fenster, dafür mit hunderten Ameisen. Das „Bad“ ist durch ein Stück Vorhang abgetrennt. Mit Schrecken denke ich daran was passiert, wenn Jens morgen früh der Ruf der Natur ereilt!

Bus im Markt - das war auch unser Weg
Bus im Markt - das war auch unser Weg

Nach einer kurzen und wegen der ständigen Ameisenabwehr wenig entspannten Nacht fahren wir weiter nach Granada. Geprägt von den Straßenzuständen der letzten Länder erwarten wir hinter jeder Kurve ein Schlagloch – doch Fehlanzeige. Der Asphalt ist so glatt wie schon ewig nicht mehr. Die Temperaturen befinden sich morgens um 7 Uhr bei angenehmen 18 Grad – so „kalt“ wie schon lange nicht. Kurvenreich windet sich die Straße weiter zu Mittelamerikas größtem See – dem Lago Nicaragua. Die dort gelegene Stadt Granada soll mit ihren schönen Häusern eine echte Perle hier sein. In dem üblichen Gewirr aus Einbahnstraßen, die das GPS natürlich nicht kennt finden wir uns schließlich mitten im Marktgeschehen wieder. Zwischen Obst, Gemüse und Menschenmassen quetschen wir uns durch, bis wir endlich vor Jorge’s kleinem Paradies stehen.

praktisch: Markttrubel direkt vor der Haustür
praktisch: Markttrubel direkt vor der Haustür

Mitten drin statt nur dabei. Sobald man einen Fuß vor die Tür setzt, ist man mitten im Geschehen. Die Versorgung mit Lebensmitteln ist da entspannt und so freuen wir uns wieder auf selbstgekochtes Essen in der gut ausgestatteten Küche des Hostels. Im ruhigen Innenhof, in dem auch unsere Mopeds sicher parken, ist man in einer anderen Welt. Alles ist ruhig und beschaulich hier und extrem gut gepflegt. Am nächsten Tag machen wir uns auf den Weg in die Innenstadt und an den See. Die strahlend gelbe Kathedrale am Parque Central bestimmt das Stadtbild. Leider ist der Weg zum Lago Nicaragua derzeit eine einzige Baustelle und hat wenig schönes. Aber die Größe des Sees erschließt sich vom Ufer sowieso nicht wirklich. In ganz Lateinamerika ist nur der Titicacasee größer.

 

Der dampfende Schlund des Masaya
Der dampfende Schlund des Masaya
Der Weg zum Gipfelkreuz war gesperrt - zu aktiv ist der Massaya
Der Weg zum Gipfelkreuz war gesperrt - zu aktiv ist der Massaya

Bevor es weiter Richtung Süden geht, machen wir noch eine Abstecher zum Vulkan Massaya. Der Eintritt in den kleinen Nationalpark ist noch relativ günstig und für uns eine gute Gelegenheit einen aktiven Vulkan im wahrsten Sinne des Wortes hautnah zu erleben. Eine Straße führt direkt an den Kraterrand. Auf halber Strecke müssen wir am Besucherzentrum stoppen, um uns ins Logbuch einzutragen. Alle anderen Besucher bekommen hier einen Bauhelm in die Hand gedrückt, den sie oben am Kraterrand tragen müssen – bei uns reicht jedoch der Mopedhelm. Die Vorschriften sind strikt: Die Fahrzeuge müssen oben in Fluchtrichtung geparkt werden und im Falle eines Ausbruchs – der letzte war im April 2012 – soll man Schutz unter seinem Fahrzeug suchen. Da Maja und Willi da ja nicht so die Beschützertypen sind, müssten wir uns wohl im Falle eines Falles wie bei der Reise nach Jerusalem ein Auto zum drunter schmeißen suchen. Die Gase, die kontinuierlich aus dem Krater aufsteigen, riechen alles andere als lecker. Leider ist auch der Spaziergang zum Gipfelkreuz im Hintergrund gesperrt. Der Vulkan sei derzeit zu aktiv, da will man hier kein Risiko eingehen. Wir schauen entspannt in den beeindruckenden Schlund...

 

Nicaragua is beautiful!
Nicaragua is beautiful!

Auf dem weiteren Weg Richtung San Juan del Sur kommen wir auch endlich mal näher an den riesigen Lago Nicaragua heran. Im Hintergrund thronen majestätisch die Vulkane Concepción und Maderas der Isla de Ometepe. Der Ausblick auf die weltweit größte vulkanische Insel in einem Süßwassersee ist beeindruckend. Bei diesem grandiosen Panorama und unserem Logenplatz ganz allein an dem kleinen Strand fällt es nicht schwer sich einfach mal zu setzen und die grandiose Aussicht auf einen wirken zu lassen. 

 

Sonnenuntergang in der Bucht von San Juan del Sur
Sonnenuntergang in der Bucht von San Juan del Sur

Im Strandort San Juan del Sur verbringen wir unsere letzte Nacht in Nicaragua. Der Ort ist ziemlich touristisch und ein bezahlbares Hotel mit Parkplatz zu finden eine größere Herausforderung. Ein letztes Mal machen wir uns vergeblich auf die Suche nach Nicaragua-Stickern für unsere Koffer. Doch die scheinen hier nicht gefragt zu sein – schade. Fast zu spät für den Sonnenuntergang zieht es uns an den schönen Strand der Bucht. Bei frischem Fisch in einem der unzähligen Restaurant mit toller Aussicht und einem letzten Toña gilt es Nicaragua auf Wiedersehen zu sagen...

 

Kommentare: 6 (Diskussion geschlossen)
  • #1

    kecki (Dienstag, 26 Februar 2013 08:01)

    schön, selten so gelacht am frühen morgen....aber habt ihr mal an die ameisen gedacht...die armen tierchen...die konnten euch ja nicht mal so vertreiben.....
    schöne bilder...und wie immer toll geschrieben...mehr davon bitte.....

  • #2

    bertoni (Dienstag, 26 Februar 2013 16:11)

    Habe erst gestern in einem älteren Reiseheft von Eurer
    Tour erfahren und bin noch nicht dazugekommen, die letzten
    zwei Jahre nachzulesen, aber schon jetzt meine Komplimente
    für den gelungenen Netzauftritt und alles Gute für die
    kommenden Kilometer!!

  • #3

    harald (Freitag, 01 März 2013 00:36)

    great article.have fun

  • #4

    Louis (Freitag, 01 März 2013 13:16)

    wenn Ihr in Costa Rica seit fahrt mal zur Panaderia Aleman bei Liberia, lohnt sich :-))
    Von Liberia Richtung Guanacaste und dann kurz nach dem Flughafen auf der linken Seite.

  • #5

    Catharine (Sonntag, 03 März 2013 03:23)

    Wow your blog is fantastic. Look forward to seeing you both. Ride safe see you in a few months.

  • #6

    Jörg (Mittwoch, 06 März 2013 23:48)

    Schöner Bericht, danke Euch! Hier läßt der (viel zu lange) Winter allmählich nach, sodaß schon wieder die ersten Kilometer on the road möglich werden. Und in ziemlich genau einem Jahr werden wir unsere Moppeds in Südamerika hoffentlich auch schon aus dem Zoll haben. Aber da seid Ihr sicher schon woanders. Die T-Shirts aus Eurem Shop haben übrigens eine sehr angenehme Qualität und fühlen sich sehr wertig an. Muß auch mal gesagt werden!