USA - Viva Las Vegas - Urlaub auf dem Strip

Mit dem Mopped über den Strip
Mit dem Mopped über den Strip

Urlaub in Las Vegas – das klingt abgefahren? Das ist es auch! Es klingt auch laut und teuer? Nein – das muss es nicht sein. Wir haben über Holidaycheck ganz leicht das richtige Angebot für uns gefunden.

Wir haben nicht nur gefaulenzt. Schöne Treffen mit lieben Menschen, Motorrad-Service und viel Organisatorisches haben die Woche in Las Vegas wie im Fluge vergehen lassen.

Aber dennoch blieb genug Zeit Las Vegas zu entdecken. Und es gibt hier jede Menge zu entdecken. Las Vegas ist für uns das amerikanische Zentrum der Illusion.

 

Mit der Hotelbuchung für die geplante Woche in Las Vegas betreten wir ungewohntes Terrain - da fehlt es uns als Campern einfach an Erfahrung. Das Angebot an Unterkünften scheint schier unüberschaubar und oft finden sich im Kleingedruckten versteckte Gebühren. So sind wir zu Holidaycheck gekommen. Die vielen Bewertungen anderer Reisender haben es uns viel leichter gemacht, uns für das richtige Hotel zu entscheiden und die Preise waren weit und breit unschlagbar - ein guter Deal für alle Beteiligten!

Show vor dem Bellagio
Show vor dem Bellagio

Die erste Überraschung wartete schon an der Hotelrezeption auf uns. Adi & Markus unsere Rottweiler Nachbarn, die wir inzwischen schon zweimal getroffen hatten, waren auch hier. Die Wiedersehensfreude und das Hallo waren groß – es gab auch jede Menge zu erzählen.

Das Wiedersehen feierten wir auf dem Vegas Strip, inmitten der grellen Leuchtreklamen und zahlreichen Shows. Ein erster Vorgeschmack auf unsere nächsten Tage.

 

 

Bei dem Schnäppchenpreis lassen wir montieren
Bei dem Schnäppchenpreis lassen wir montieren

Doch vor dem weiteren Vergnügen stand noch die Arbeit. Die Motorräder brauchten einen Kundendienst, einen neuen Vorderreifen und ein paar andere Kleinigkeiten. Also ging es auf „Ersatzteil-Jagd“. Organisiert wie wir ab und zu sind, waren Ersatzteile natürlich vorbestellt. Aber aus Erfahrung wissen wir inzwischen, es ist trotzdem spannend ob man auch das bekommt was man wirklich braucht. Aber wir hatten Glück, BMW Las Vegas ist gut organisiert und zuverlässig. Unsere neuen Vorderreifen hingegen ließen auf sich warten – auch UPS steht ab und zu im Stau. Aber last but not least war unser erster Tag erfolgreich, auch wenn es etwas länger gedauert hat.

 

Fleissige Golbetrotter
Fleissige Golbetrotter

Da ein Ölwechsel auf dem Hotelparkplatz nicht so gerne gesehen wird, mussten wir uns um ein stilles Örtchen kümmern. Dank DEM amerikanischen Motorrad Forum war das auch schnell gefunden. Tim hatte uns in seine Garage eingeladen. Er ist selbst begeisterter Motorradfahrer und schraubt an allem was zwei Räder hat. An Werkstattausrüstung, einer hilfreichen Hand und netter Gesellschaft mangelte es also nicht. Da auch Adi & Markus etwas zu schrauben hatten war es für Tim selbstverständlich 4 Motorradfahrer in seiner Garage zu beherbergen. Einfach großartig diese Hilfsbereitschaft! Thanks a lot Tim!

 

Nach einem langen Tag hatten wir es dann geschafft und gönnten uns zum Tagesabschluss die Rückfahrt zum Hotel über den Strip. Eine völlig neue Erfahrung bei Nacht mit dem Motorrad durch Las Vegas zu düsen. Die Leuchtreklamen und Lichter macht es schwer sich auf die Bremslichter des vorausfahrenden Autos zu konzentrieren – überall blinkt es und das Lichtermeer scheint endlos. Ein tolles Erlebnis, aber nichts was wir täglich bräuchten...

Hofbräuhaus Las Vegas
Hofbräuhaus Las Vegas

Und es ist etwas Wahres dran: Durst ist wirklich schlimmer als Heimweh. Kaum hatten wir nach 11 Monaten (das letzte war in Chile) wieder einmal ein Weißbier in der Hand geht es uns richtig gut! Es wird auch ein “gscheiter“ Wurschtsalat angeboten – hier sind wir richtig!

Im Hofbräuhaus treffen wir uns auch mit Michael und Emily. Beide leben in Las Vegas, kommen aber ursprünglich aus Central-Amerika und der Kontakt zu Ihnen kam über Marc, ein in Australien lebenden Deutschen zu Stande – das nennen wir mal Globalisierung!

 

Klasse Leute hier
Klasse Leute hier

Wir verbringen einen tollen Abend mit den beiden im Hofbräuhaus, erzählen von unserer Reise und unserer Motivation. Wir erfahren aber auch viel über die beiden, Las Vegas und das Leben in Amerika. Wirklich zwei großartige Menschen – offen, hilfsbereit und lebenslustig.

Wir erfahren bei dieser Gelegenheit allerdings auch ein wenig über Mexico und die aktuelle Lage dort. Aktuell herrscht dort wohl der erbittertste Krieg der Drogenkartelle, den das Land bislang erlebt hat. In den vergangenen Monaten wurden mehr als 20.000 Menschen umgebracht – da möchte man nicht unbeabsichtigt zwischen die Fronten kommen.

 

Das New York
Das New York

Las Vegas erscheint uns tagsüber etwas langweilig. Wir schlendern etwas über den Strip und sind uns einig, dass Las Vegas erst mit Sonnenuntergang Las Vegas wird. Bei Tageslicht sieht es wie eine gewöhnliche amerikanische Stadt aus. Der Strip ist grau und bietet nur wenige Farbklekse. Also schießen wir nur ein paar Fotos und verziehen uns wieder ins Hotel, um den Strip im Neon-Schein der Nacht wieder zu besuchen.

 

 

Viel "ägyptisch" ist hier nicht..
Viel "ägyptisch" ist hier nicht..

Das beste an unserem Best Western Hotel ist die TOP-Internetverbindung, von der wir auch reichlich Gebrauch machen. Denn das Thema Internetverbindung ist in den USA ein größeres Abenteuer als in Südamerika. Während wir dort an fast jeder Tankstelle ein kostenloses gutes WLAN-Netz finden konnten tun wir uns in den USA schwer. Langsam, instabil und oft außer Funktion. Verlass ist unterwegs nur auf McD.

Aber auch bei der Hotelsuche in Las Vegas ist Vorsicht geboten, Internet kostet oft 10 bis 15 US$  Aufpreis je Tag, Frühstück ist nicht selbstverständlich und ein Resortzuschlag wird auch noch fällig. Also besser mal gut recherchieren...

 

Die Internetverbindung war auch einer der Gründe für unsere „Auszeit“ in Vegas. Wir wollen oder müssen die Krankenversicherung und die Motorradversicherung bald verlängern, einige Transport-Anfragen starten, Einreise- und Zollbestimmungen recherchieren und und und...

 

Denn im Frühjahr wollen wir den amerikanischen Kontinent wieder verlassen. Russland oder Afrika stehen zur Wahl.

Für Afrika spricht ein einfacher Transport von Florida nach Kapstadt – die Landverbindung bis Kenia ist auch kein sonderliches Problem. Ab dann wird es haarig. Wie der Landweg bis dahin aussieht ist fraglich, aktuell ist es bereits recht schwierig, wie wir von anderen Reisenden gehört haben. Einen Flug oder Verschiffung der Motorräder, zur Not ab Kenia, ist den ersten Angeboten nach teuer, sehr sehr langwierig und für uns eigentlich auch unakzeptabel - wir wollen um die Welt fahren und nicht fliegen..

Russland ist auch nicht uninteressant. Einen Flug für unsere Motorräder zu bekommen ist allerdings schwierig. Geflogen wird nur über Moskau, das dauert dann 2 Wochen und kostet schlappe 17.000 US$. Liegt also nicht so ganz in unserem Budget. Eine Verschiffung dauert gute 6 Wochen, das ist lange, sehr lange... Zumal der russische Zoll am Hafen schwierig sein soll.

Aber viele Wege führen nach Russland. Japan wäre eine Alternative, allerdings nur mit Carnet des Passage (das bei uns inzwischen abgelaufen ist) und hohen Kosten der Einfuhr. Südkorea ist finanziell verlockend, allerdings dürfen dort keine in Deutschland zugelassenen Fahrzeuge bewegt werden. Da hat die deutsche Regierung nach dem zweiten Weltkrieg nämlich versäumt ein Abkommen mit Südkorea zu unterzeichnen...

Es wird sich ein Weg finden, aber wir fragen uns immer wieder wie hat Ted Simon 1973 mit dem Motorrad die Welt umrundet?

Damals gab es kein Internet, sondern nur sehr dicke Telefonbücher auf den Postämtern, Briefe wurden geschrieben.... unfassbar!

 

Zocker-Paradies
Zocker-Paradies
Zocken im Limit
Zocken im Limit

Aber all diese Fragen legen wir spätestens zu Sonnenuntergang ab, denn dann lockt der Strip.

Wir tummeln uns in den großen Hotels, Casinos und Einkaufsmeilen. Hier und da zocken wir eine kleine Runde, lassen dabei aber nie unser Limit aus den Augen. Es kann schnell gehen, in dieser Glitzerwelt sein Hab und Gut zu verzocken. Tausende sitzen in Vegas den ganzen Abend, wenn nicht sogar die ganze Nacht, vor den Automaten und an den Spieltischen. Wir haben es jedoch nie gesehen, dass ein Spieler abkassiert hat...

Uns fasziniert hier mehr das Leben auf den Straßen, die Menschen, das Licht und die Shows. Allerdings scheint auch an Las Vegas die amerikanische Immobilienkrise nicht spurlos vorbei gegangen zu sein. Das erste Casino hat schon geschlossen, Bauruinen fristen Ihr Dasein, das Rotlichmilieau hält Einzug in die Stadt des Glücksspieles. Bei meinem letzten Besuch der Stadt vor einigen Jahren sah das noch sehr viel prunkvoller aus...

Einkaufszentrum mal anders...
Einkaufszentrum mal anders...
Venedig in Vegas
Venedig in Vegas

Und nein, wir waren nicht in Venedig. Diese Kulisse wurde im „Venetian“ aufgebaut. Aber nicht wie man meinen könnte im Keller oder Erdgeschoß – nein das wäre langweilig. Solche Wasserstraßen baut man in den ersten Stock, denn im Erdgeschoß ist das Casino.

Auch im Einkaufszentrum des Ceasars Palace geht es nicht minder prunkvoll zu. Es wurde eine beeindruckende Kulisse geschaffen. Eine indirekte Beleuchtung über die Decke schafft den Eindruck man schlendere durch kleine historische Gassen.

 

Das Mirage
Das Mirage

Das Mirage wurde 1989 als eines der ersten Megaresorts in Las Vegas eröffnet. Sozusagen das Hotel der ersten Stunde. Die kostenlosen nächtlichen Shows, von Vulkanausbrüchen über Wasser- oder Piratenshows sind sehenswert. Auch die „Bezahl-Shows“ in den Casinos sollen recht nett sein, aber für unseren Geschmack hat sich da nichts gefunden. Die Preise sind ebenfalls heftig und entsprechen 4 Nächten in unserem Hotel.

Wir haben diese Woche in Las Vegas genossen, neue Eindrücke vom Land gesammelt, nette Menschen kennen gelernt und viel erledigt bekommen. Auch war es eine nette Abwechslung zum Reisealltag. Nicht mehr jeden Abend aufs neue einen Schlafplatz suchen, den rußigen Benzinkocher anwerfen, Zelt, Matte und Schlafsack jeden Tag aufs neue einzupacken und und und...

Aber alles das fehlt uns inzwischen wieder! Es war eine Mischung aus Urlaub und Arbeit und wir sind jetzt wieder froh in unseren Alltag zurück zu kehren – nach Hause auf die Straße.

 

Kommentare: 6 (Diskussion geschlossen)
  • #1

    Ciro from Australia (Freitag, 26 Oktober 2012 05:53)

    Good reading about your trip. With Russia and Africa don,t push your luck. Safe raiding.
    Ciro
    I'm the guy who toke a picture of you riding to Sydney.

  • #2

    Jörg (Freitag, 26 Oktober 2012 07:35)

    Hallo, wegen dem Motorradtransport nach Südkorea schaut doch mal hier: http://hartmut-pauls.blogspot.de
    Scheint kein Problem mit der deutschen Zulassung gewesen zu sein. Fragt ihn doch einfach mal.
    LG
    Jörg

  • #3

    Kati & Jens (Donnerstag, 01 November 2012 01:34)

    @ Jörg: Danke für den Tipp! Wir werden uns schlau machen. Er hatte wohl einen US-Führerschein, was bei der Zulassung ja aber keinen Unterschied macht... Wir schauen mal...

  • #4

    Ludwig (Sonntag, 04 November 2012 08:29)

    Hallo ihr zwei, wieder mal ein schoener Bericht von eurer Reise. Scheinbar habt ihr in Las Vegas nicht den Check-pot gewonnen, denn ihr habt ihn nicht erwaehnt. Nun, Geld soll scheinbar nicht immer gluecklich machen, aber es beruhigt. Wir sind ja gespannt welche Route ihr fahren werdet wenn ihr Amerika verlasst. Wird keine leichte Entscheidung sein mit all den Ungewissheiten in Asien & Afrika. Wir wuenschen euch weiterhin das Beste bis ihr wieder gesund & munter daheim ankommt. Traudl & Ludwi

  • #5

    Ludwig (Sonntag, 04 November 2012 10:44)

    Should have been JACK-POT(above)& not Check-pot, but a Check (in American writing) would have done good as well.
    Cheerio, Ludwig.

  • #6

    Elli (Montag, 05 November 2012 16:34)

    Mal wieder ein toller Reisebericht!

    "Las Vegas ist für uns das amerikanische Zentrum der Illusion." - besser kann auch ich meine Reiserfahrungen in der Stadt der Gambler und leichten Mädchen nicht beschreiben. Ich habe dort 10 fantastische Tage verbracht, viel Geld verspielt, nette Leute kennenlernt und das Wetter genossen.

    Nach dieser Zeit war ich aber auch froh, dass ich diese Welt wieder verlassen kann. Las Vegas ist definitiv sehenswert und immer eine Reise wert.

    Wie schon gesagt: Lasst euch trotzdem nicht blenden. Las Vegas spiegelt nicht wirklich das "wahre" Amerika wieder.

    Elli