USA/CANADA - Pech und Pannen auf legendären Highways

unterwegs auf dem Dalton Highway
unterwegs auf dem Dalton Highway

Kati: Vor uns lagen ein paar legendäre Highways: Dalton und Top of the world - doch irgendwie hatten die Mopeds ihre eigenen Pläne. Was bleibt uns da anderes, als uns zu fügen? Wir verbringen ein paar Tage in Dawson City – einer Stadt, in der die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Nun sitzen wir in Whitehorse, wahrscheinlich sogar länger als uns lieb ist. Doch wir sehen es positiv und machen das Beste draus. Aber lest doch selber...

Reisen bildet - wir ziehen in die Uni Fairbanks ein
Reisen bildet - wir ziehen in die Uni Fairbanks ein

Als wir der ersten Versuch starten, den Dalton Highway in Angriff zu nehmen, nieselt es leicht bei unserem Aufbruch in Fairbanks. Also Regenkombis angezogen und auf geht’s. Doch es wird immer schlimmer und vor dem Ende des Asphalts bei Livengood sind die Hosen bereits geflutet. Immer mehr Motorräder kommen uns entgegen und ein paar Jungs erzählen uns, sie hätten umgedreht. Wir kämpfen ziemlich lange mit uns... Sind wir Weicheier, wenn wir nun umdrehen? Fahren auf der schlammigen Piste ist das eine, aber wollen wir den Dalton fahren, ohne etwas von der Landschaft zu sehen und Fotos machen zu können? Wir entscheiden uns dagegen und kehren um. Da die Klamotten alle triefend nass sind, kommen wir der Empfehlung anderer Reisender nach und quartieren uns in der Uni von Fairbanks ein. So kommen wir in den Genuss von zwei Nächten in einer Studentenbude, während wir auf Wetterbesserung warten.

Abenteuer Dalton Highway?
Abenteuer Dalton Highway?

Und das Warten hat sich gelohnt. Bei traumhaftem Sonnenschein machen wir uns auf den Weg. Vor uns liegen wieder rund 100 km, bis der offizielle Dalton Highway beginnt. Viele Geschichten und Bilder haben wir schon von dieser „Offroad-Strecke“ gehört und gesehen, die zu den Ölfeldern von Prudhoe Bay führt. Umso verwunderter schauen wir, als wir eine Horde Oldtimer auf der Strecke nach Livengood überholen. Wo wollen die denn hin? Beim Stopp am Dalton Highway Schild wird das Rätsel gelöst – die blankpolierten Schlitten fahren nach Prudhoe Bay – wie jedes Jahr. Da schauen aber erst mal dumm aus der Wäsche...

unterwegs in endloser Weite
unterwegs in endloser Weite

Dann endet der Asphalt und der Dalton Highway beginnt. Bis auf ein wenig Schotter auf der Fahrbahn würde man den Unterschied allerdings sonst kaum bemerken. Die Strecke ist weitestgehend topfeben, fest und in super Zustand – und das, obwohl es vor ein paar Tagen so heftig geregnet hat. Für den 1974 in nur fünf Monaten entstandenen Highway gibt es eigentlich nur zwei Nutzungsarten: hauptsächlich wird er industriell genutzt, um die Ölfelder im Norden zu versorgen und dementsprechend hoch ist das LKW-Aufkommen. Aber seit 1991 ist die Strecke auch für den Privatverkehr nach Deadhorse freigegeben worden und seitdem sind dort nun auch Touristen unterwegs – und nicht zu knapp.

zu Besuch bei Dorothy in Yukon River
zu Besuch bei Dorothy in Yukon River

In Yukon River treffen wir Dorothy wieder, die eine Nacht in dem Hostel in Fairbanks verbracht hatte, in dem wir unser Zelt aufgeschlagen hatten. Sie lebt hier seit 8 Jahren und verkauft in einer Bude auf dem Parkplatz selbst gemachten Schmuck und Taschen aus Tierfellen,  um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Sie zeigt uns viele Bilder und erzählt vom einfachen Leben hier in der Wildnis. Meist schläft sie im Zelt hier in ihrem kleinen Laden, da sie nicht jeden Tag die 2,5 Meilen mit dem Kanu flussaufwärts nach Hause fahren will. Dann kommt noch ein australisches Paar dazu, das gerade seinen Urlaub hier verbringt und aus dem kurzen Stopp zum hallo-sagen wird eine ausgedehnte Pause. Wir füllen die Tanks noch einmal mit dem hier natürlich extra teuren Sprit auf und machen uns dann wieder auf den Weg.

immer entlang der Trans-Alaska-Pipeline
immer entlang der Trans-Alaska-Pipeline

Die Landschaft rechts und links der Strasse ist typisch für hier oben – Wälder so weit das Auge reicht. Allerdings gibt es eine Besonderheit, denn weitestgehend fährt man immer entlang der Alaska Pipeline. Diese knapp 1.300 km lange Pipeline befördert seit 1977 das in Prudhoe Bay gewonnene Öl quer durch Alaska zum eisfreien Hafen nach Valdez. Hier wird das Öl auf Tanker verladen und in die Lower 48 transportiert. Pipeline und Dalton Highway bilden oft ein nicht trennbares Band und verlaufen meist parallel mal gerade und mal geschwungen durch die Landschaft.

Eine schöne Aussicht auf die Umgebung lässt uns am Finger Mountain stoppen. Naja – eigentlich gar kein Berg, eher ein Hügel. Den Namen hat er vom Finger Rock, der einsam und verlassen wie ein erhobener Finger in der Gegend steht. Nachdem wir die Aussicht am Finger Mountain in die Umgebung genossen haben und eine Weile auf den Felsen rumgekraxelt sind, geht es weiter. Unvermeidlich nehmen wir Tempo auf, denn die Strecke ist ab hier asphaltiert. Ach, das ist sicher nur eine Weile -  so dachten wir zumindest. Aber das Asphaltband geht auch nach der nächsten Kurve weiter, und nach der nächsten Kuppe, und....

 

Blick vom Finger Mountain
Blick vom Finger Mountain
Arctic Circle - we did it!
Arctic Circle - we did it!

... führt uns erst mal an den Polarkreis. Gleich neben der Straße wurde das  mittlerweile sicher viel fotografierte Schild aufgestellt. Wir studieren eine Weile die paar Aufkleber anderer Reisender, die die Rückseite schmücken. Allerdings sind es weniger als wir dachten – wahrscheinlich werden die einmal jährlich abgepult oder übergestrichen. Nachdem auch wir unsere Erinnerungsfotos geschossen haben, sehen wir uns den angrenzenden einfachen Campingplatz an. Wir entscheiden uns jedoch für weiterfahren, da wir sonst morgen auf dem Weg weiter nach Norden alles aufholen müssen. 

toller Campspot nördlich von Coldfoot
toller Campspot nördlich von Coldfoot

So bringt uns die immer noch asphaltierte Strasse bis nach Coldfoot. Vor dem Ortsschild empfängt uns eine Elchkuh, die gerade die Bäume entlang der Straße als Abendessen vertilgt. Coldfoot ist der nächste Versorgungsstopp und zugleich auch der letzte für die verbleibenden fast 400 km bis Deadhorse. Die Namen der Orte hier sind wirklich speziell – und die ehemaligen Versorgungscamps auch. Erwarten darf man nicht viel, denn hier ist man nicht auf Urlauber eingestellt, die in einem chic gemachten Hotel ein paar Tage in der Einsamkeit verbringen wollen. Hier dreht sich vornehmlich alles um die Grundbedürfnisse wie Schlafen, Essen, Trinken und Benzin. Nach einer Runde durch die noch immer matschige Piste des Ortes fahren wir weitere 5 Meilen zu einem Campingplatz. Es ist schon spät geworden. Also gibt es nach dem Zeltaufbau schnell ein Brötchen, bevor wir unsere Lebensmittel im 200 m entfernen Bear-Locker bärensicher verstauen gehen. Kurz darauf kommen unsere neuen Nachbarn, und die hatten einen erfolgreichen Tag. Denn von der Ladefläche des Pickups schaut das Geweih eines Caribous hervor. Na hoffentlich sind die Bären der Umgebung schon satt...

Frühstück für hungrige Globetrotter
Frühstück für hungrige Globetrotter

Nachdem es am Abend ja nur zu einem kleinen Snack gereicht hat, haben wir am nächsten Morgen einen Bärenhunger. Also fahren wir noch einmal nach Coldfoot zurück, denn tanken müssen wir so wie so noch. Im Truck Stop ist man auf hungrige Mäuler eingerichtet und das Essen entlang der Strecke scheint ausnahmslos gut zu sein. Also gönnen wir uns nach Ewigkeiten mal wieder ein typisch amerikanisches Frühstück. Nachdem die Bäuche von Mensch und Maschine gefüllt sind, geht es noch schnell zur Touri-Info, wo wir unser Zertifikat zur Überquerung des Polarkreises abholen wollen. Als wir mit dem Andenken in der Hand wieder vor den Mopeds stehen, erwartet uns eine böse Überraschung. Unter Jens Gabelholmen haben sich kleine Pfützen aus Gabelöl gesammelt – und das nur in den letzten 15 Minuten.  Shit! 

die Gabelholme sind inkontinent
die Gabelholme sind inkontinent

Wieder einmal ist es also Zeit für unseren Kriegsrat. Was tun? Auch wenn wir wegen den unverschämten Preise in Prudhoe Bay gar nicht bis ganz rauf wollten, war doch zumindest der Atigun Pass in der Brooks Range unser Ziel. Aber mit einer so stark leckenden Gabel weiterfahren? Andererseits werden wir wahrscheinlich nie wieder hierher kommen. Doch schließlich siegt die Vernunft. Wenn es schlimmer werden sollte, kann uns hier niemand helfen und das Abschleppen des Motorrades wird unvermeidlich. Also kehren wir um und steuern Fairbanks an. Während der Fahrt über schlammige Baustellenpisten werden die Mopeds ordentlich weiter mit dem aggressiven Gemisch aus Calcium-Chlorid eingesaut. Das Zeug klebt wie die Pest und wird hart wie Beton. Scheinbar ist genug davon in die Gabelsimmeringe gekommen und verursacht die Probleme. Mittlerweile sind die Bremsbeläge mit Öl getränkt und Jens hat vorne schwindende Dämpfung und so gut wie keine Bremswirkung mehr. So kämpfen wir uns mit möglichst wenig Stopps 400 km zurück nach Fairbanks, denn zu allem Überfluss tut sich mein Motorrad heute äußerst schwer überhaupt anzuspringen. Heute ist nicht zufällig Freitag der 13. ?

Dan - unser Saubermann
Dan - unser Saubermann

Um 19 Uhr erreichen wir Fairbanks und schlagen zuerst bei Dan auf. Seine 24/7 rund-um-die-Uhr Öffnungszeiten kommen uns da entgegen. Eigentlich wollten wir nach dem Dalton Highway zu einem Ölwechsel herkommen. Er sieht sich das Malheur an und greift erst mal zum Kärcher – der Dreck muss runter. Schade – ich fand Erdfarben stehen meinem Willi ganz gut... Aber was solls. Er macht sich an die Arbeit und reinigt an beiden Motorrädern die völlig zugesetzten Dichtungen an den Gabeln. Jens braucht neue Bremsbeläge wegen dem ganzen Öl und alle anderen Beläge werden von dem aggressiven Staub befreit. Die Ketten werden gereinigt und wenn wir schon mal da sind wird eben auch gleich das Motoröl gewechselt. Es wird ein langer Abend. Erst gegen 23 Uhr schlagen wir beim Hostel auf und fallen völlig tot ins Zelt.

Autsch!
Autsch!

Nachdem wir all unsere Klamotten, Taschen und Co vom Dalton-Dreck befreit haben, brechen wir Richtung Dawson City auf. Ich bin froh, dass mein Motorrad wieder anstandslos anspringt. Die Fahrt auf dem Highway nach Delta Junction ist wenig spektakulär. Bäume rechts und links der Straße lassen uns 160 km wie durch einen grünen Tunnel fahren. An der Touri-Info des Ortes steht der Milepost, der das offizielle Ende des 2.288 km langen Alaska Highways bildet, der von Dawson Creek hierher führt. Außerdem hat man dem Nationalhelden Alaskas ein Denkmal gesetzt: dem Moskito. Ein wahrer Spruch sagt: „There is no Single Mosquito in Alaska. They are all married and raised huge families...“ Nach ein paar Bildern und einem gratis Kaffee heißt es: aufsitzen und weiter. Doch statt einem satten Motorsound höre ich von meinem Willi nur: klack, klack, klack. Och nee...

warten auf die neue Batterie
warten auf die neue Batterie

Alles bitten und betteln half nichts – zu guter Letzt mussten wir ihn anschieben. Und das bei fast 30 Grad in der Sonne und weit und breit nur topfebenem Asphalt. Nach vier erfolglosen Versuchen mit Gepäck laden wir die Fuhre ab und versuchen es weiter. Nach einer gefühlten Ewigkeit und Schweißausbrüchen läuft er dann endlich an. So geht es zum 3 km entfernten Campingplatz zur Fehlersuche. Wir tauschen die Batterien der beiden Mopeds und siehe da – er springt an. Natürlich ist heute Sonntag und das einzige Motorrad-, Quad- und Snowmobil-Geschäft hier hat zu. Aber am Morgen dann die erlösende Nachricht: in zwei Stunden können wir eine frisch geladene neue Batterie abholen.

Aussicht auf die Alaska Range
Aussicht auf die Alaska Range
auf geht's nach Downtown Chicen
auf geht's nach Downtown Chicen

Mit Blick auf die beeindruckenden Berge der Alaska Range zieht es uns jedoch weiter gen Osten. Wir passieren Tok ein zweites Mal auf dieser Reise, denn wer hier rein oder raus will muss immer durch Tok fahren. Wir tanken noch einmal auf und biegen 20 km später vom Alaska Highway Richtung Dawson City ab. Der Verkehr wird augenblicklich weniger und wir haben die recht passable Straße fast für uns allein. Das Wetter ist mal wieder grandios und wir lassen die Blicke über die schier endlosen Wälder schweifen. 100 km später endet der Asphalt und wir erreichen Chicken. Das Hinweisschild bringt uns nach Downtown Chicken, wo uns ein Gebäude erwartet, das alle Bedürfnisse Reisender befriedigt: Souvenir-Shop, Bar mit Liqueur Store und das Café. Wir werden gleich als Biker erkannt und bekommen von Chefin Sue Baseballcaps der letzten „Dust to Dawson“ Rallye geschenkt, die hier jedes Jahr vorbei kommt. 

Downtown Chicken, Alaska
Downtown Chicken, Alaska
Schwabentreffen in Alaska
Schwabentreffen in Alaska

Wir haben entschieden an diesem Tag nicht bis Dawson City zu fahren und wollen auf dem weiteren Weg nach einer Campmöglichkeit suchen. Keine 5 km nachdem wir aufgebrochen sind, sehen wir Marco und Julia am Straßenrand stehen. Wir stehen schon seit Monaten in Emailkontakt und fahren uns hier natürlich so einfach über den Weg. Hatte ich schon mal erwähnt, dass die Welt ein Dorf ist? Die beiden haben von einem State-Campground in ungefähr 20 km gehört und genau dort schlagen wir alle am Abend unsere Zelte auf – hübsches Bild: ein Hilleberg Staika in grün und ein Hilleberg Staika in rot bei unserem Schwabentreffen in Alaska. Wir sitzen bis spät in die Nacht am Lagerfeuer und teilen Reisegeschichten.

Top of the world Highway
Top of the world Highway

Am nächsten Morgen geht es voller Vorfreude auf den Top of the World Highway. Nachdem in der Früh bereits eine Eisschicht die Sitzbänke der Mopeds geziert hat, schafft es die Sonne jedoch schnell uns wieder aufzuwärmen. Die Aussicht ist mal wieder spitzenmässig. Top of the world stimmt in diesem Fall total, denn endlich geht es mal nicht am Fuße der Berge entlang, sondern oben auf den Bergrücken. Der Zustand der Schotterpiste ist sehr gut, nur ist sie extreeeeem staubig, was ich als Hinterherfahrer natürlich besonders zu spüren bekomme. Meine Hose ist statt schwarz - hellgrau am Ende des Fahrtages, aber das Grinsen ist uns kaum aus den Gesichtern zu bekommen.

Ausblick auf Dawson City
Ausblick auf Dawson City

Unterwegs heißt es auch Abschied nehmen von Alaska – wir hatten eine tolle Zeit hier und werden diese beeindruckende Natur sicher nie vergessen. Der Grenzübertritt zurück nach Canada ist am „Little Cold Creek“ schnell nach ein paar Fragen der Grenzer erledigt. Eine Stunde später genießen wir schon den Ausblick auf Dawson City – die legendäre Goldgräberstadt am Yukon und Klondike River. Wir fahren also die letzten Kilometer bis zum Flussufer, wo uns eine kleine Fahrzeugfähre über den Yukon River bringt und wir erst mal unser Zelt auf dem Campingplatz mitten im Ort aufschlagen. Von hier können wir alles bequem zu Fuß erledigen.

die Can Can Girls im Diamont Tooth Gerties
die Can Can Girls im Diamont Tooth Gerties

Für heute Abend haben wir uns das volle Touri-Programm vorgenommen: zuerst geht es in die Show von „Diamont Tooth Gertie“. Die Gesangs- und Tanzshow erinnert mich ein wenig an das, was ich als Kind im Fernsehen gesehen habe, wenn ich mit meinem Papa alte Western geschaut habe. Nach der gut 30-minütigen Show machen wir es den vielen Zockern in diesem Casino nach und investieren $6 in die Aufstockung unseres Reisebudgets – leider ohne Erfolg. Aber wie sagt man so schön: Pech im Spiel ...

Aufnahme-Prozedur für den Sourtoe-Cocktail-Club
Aufnahme-Prozedur für den Sourtoe-Cocktail-Club

Weiter geht es in das berühmte Downtown Hotel. Hier bewerben wir uns mit einer Art Mutprobe um die Aufnahme in den Sourtoe-Cocktail-Club von Captain Dick Stevens. Da wir spät genug dran sind, haben sich die Massen schon verzogen und wir können das makabre Schauspiel viel besser genießen. Um zu beweisen, dass wir total unerschrocken sind, gilt es einen hochprozentigen Drink zu sich zu nehmen, in dem ein menschlicher Zeh schwimmt. Hierfür gibt es auch nur eine Regel: " You can drink it fast, you can drink it slow-- But your lips have to touch the toe.". Also Augen zu und durch. Hinterher muss ich sagen: der Whiskey war für mich persönlich ekeliger als der Zeh...

urige Gebäude und staubige Straßen
urige Gebäude und staubige Straßen

Den zweiten Tag nutzen wir dann für einen Bummel durch die Stadt. Mit nur etwas mehr als 1.300 Einwohnern ist Dawson die zweitgrößte Stadt im Yukon. Bis auf die Hauptstraße ist keine der Straßen hier asphaltiert, was zumindest etwas ihres ursprünglichen Charmes bewahrt. Wir fragen uns, wie es hier wohl zu Zeiten des Goldrauschs ausgesehen hat, als Pferde statt Autos die Straßen nutzten und bis zu 40.000 Menschen auf der Suche nach ihrem ganz persönlichen Glück an diesem Ort waren. 

Yukon River
Yukon River

Nach zwei Nächten in Dawson City müssen wir weiter, da wegen eines Events am Wochenende ausnahmslos alles ausgebucht ist. Doch meinem Willi scheint es hier gefallen zu haben und er will bleiben, springt er doch am Morgen mal wieder nicht an. Das ist ein denkbar schlechter Ort und Zeitpunkt für die nächste Panne – keine Werkstatt und keine Unterkunft. Also erweicht er sich irgendwann und springt doch an. Auf den 540 km nach Whitehorse halten wir die Pausen in Grenzen und schalten den Motor außer zum tanken gar nicht mehr aus. Dementsprechend bescheiden ist unsere Bildauswahl von der Strecke, aber dafür kommen wir schon früh in Whitehorse auf dem Campingplatz an. Hier müssen wir dem Problem auf jeden Fall auf den Grund gehen.

 

die Spule der Lichtmaschine hat den Geist aufgegeben
die Spule der Lichtmaschine hat den Geist aufgegeben

Wir tauschen wieder die Batterien,  nehmen die Lichtmaschine auseinander und diskutieren die Ergebnisse und Beobachtungen mit unserem Händler in Deutschland. Ziemlich schnell stellt sich heraus, dass die Spule in der Lichtmaschine irgendwo einen Kurzschluss hat. Leider kann man die Lichtmaschine bei BMW nur als Komplettteil bestellen. Zum einen ist das überirdisch teuer, zum anderen können wir Teile wie das Magnetrad gar nicht selber einbauen. Also recherchiere ich im Netz nach Alternativen und finde eine Firma in den USA, die Ersatzspulen verkauft. In einem Telefonat erkläre ich unsere Situation und wir bekommen die Spule per Express in 3-5 Arbeitstagen geschickt. Jens versucht in der Zwischenzeit beim empfohlenen Yukon Harley Händler die leere Batterie nachladen zu lassen. Die Antwort ist frech: $108 für eine Stunde Arbeitslohn nur zum nachladen der vorbeigebrachten Batterie. Da war die neue vor ein paar Tagen günstiger, doch der Typ  meint nur, das wäre ja nicht sein Problem. Zum Glück bekommen das auch ein paar Reisende aus England mit, die hier neue Reifen kaufen wollten. Geschockt machen sie kehrt und meinen, dass sie so einen Laden nicht unterstützen wollen. Recht so! Der Honda Händer, der eigentlich mehr Autohaus als Mopedhändler ist, bietet uns den Dienst kostenlos an. Es geht also doch.

Nun heißt es nur noch abwarten, bis das neue Teil ankommt...

 

Kommentare: 3 (Diskussion geschlossen)
  • #1

    Julia & Marco (Mittwoch, 22 August 2012 08:09)

    Hi Ihr Zwei,
    das sind ja keine guten Nachrichten, was wir da von Euch lesen. Wir hoffen Katis Lichtmaschine und die Gabel von Jens können bald in Ordnung gebracht werden. Wir sind in Steward und bleiben etwas. Wetter sieht aber nicht gut aus. War schön Euch getroffen zu haben. Evtl. wieder im Yellowstone oder in Utah.

    Grüße und gute Besserung für die Mopeds
    Julia & Marco

  • #2

    Martin-in-Chile-unterwegs (Montag, 27 August 2012 22:42)

    Hallo Ihr Zwei!
    Na die Elektrik ist wohl jetzt ein Problem. Ich hoffe Ihr findet eine Lösung.
    Aber die Landschaft begeistert mich schon. Möchte ich auch noch hin.
    Aber für mich ist erst mal der Apennin für die nächsten Wochen angesagt als Arbeitsgebiet.
    Haltet die Reifen auf der Straße und immer Strom in der Batterie.
    Gruß und schnelle Reparatur wünscht Euch
    Martin

  • #3

    Birgit und Rainer (Freitag, 31 August 2012 15:52)

    Hallo ihr Beiden, na dann hoffen wir mal und drücken dolle die Daumen, dass Ihr inzwischen mit reparierter LiMa wieder unterwegs seid! ... und überhaupt, echt klasse, so im nordamerikanischen Nirgendwo die LiMa durchmessen, Fehler feststellen, eine alternative + günstigere Lösung im www finden, Respekt! Gruß aus Mainhattan, Birgit + Rainer