CANADA - „4 wheels move the body, 2 wheels move the soul“

Wo sind die Motorräder...?
Wo sind die Motorräder...?

Jens: Wir haben unser Ziel Vancouver erreicht. Hier geht es jetzt daran die Motorräder wieder auf die Straße zu bekommen und unsere Reise fortzusetzen. Auf unserem Weg nach Vancouver haben wir über 5.000 km quer durch Kanada „erfahren“. Dabei waren wir völlig ungewohnt auf 4 Rädern unterwegs und merkten schnell den Unterschied zu unseren sonst zweirädrigen Gefährten. Es ist nicht das Selbe und so kam uns ein weiser Spruch wieder in Erinnerung „4 wheels move the body, 2 wheels move the soul“ - da ist schon viel Wahres dran.

Dennoch haben gerade die letzten Kilometer vor Vancouver einige landschaftlichen Leckerbissen für uns parat gehalten...


 

Der "Tunnel-Mountain" im Banff NP
Der "Tunnel-Mountain" im Banff NP
Der Banff NP
Der Banff NP

Wir starteten die zweite Etappe unseres vierrädrigen Trans-Kanada Trips in Banff, dem für uns bislang schönsten kanadischen Örtchen. Eingebettet in eine fantastische Landschaft wirkt dieser touristische Hotspot dennoch beschaulich und strahlt ein gewisse Idylle aus - zumindest jetzt in der Vorsaison...

Natürlich besuchen wir auch das „Banff Springs Hotel“, das wohl legendärste Hotel in Kanada, und JA es ist zu Recht legendär. Beeindruckend und in einer traumhaften Lage zwischen Wäldern, Seen und Bergen...


 

Im April noch mit dickem Eis - die Seen im NP
Im April noch mit dickem Eis - die Seen im NP

Das Umfeld von Banff hat jede Menge Sehenswertes zu bieten. Wir waren einen Tag unterwegs und erkundeten die Umgebung. 

Das Wetter war noch recht kühl, viel Schnee und Eis - also lange noch nicht in der vollen Farbenpracht aber auch reizvoll. Wir wollen aber natürlich auch noch die sommerliche Landschaft sehen - ein sehr guter Grund hier mit den Motorrädern noch mal wieder zu kommen. Zumal wir hier in den Rockys auch endlich kanadische Kurven erleben durften - auf 2 Rädern wird das ein Fest!


 

Zwischen Banff und Jasper
Zwischen Banff und Jasper
Columbia Icefield - mit Schnee und Nebel...
Columbia Icefield - mit Schnee und Nebel...

Von Banff ging es Richtung Norden nach Jasper. Wir wählen kleine Nebenstraßen, dort ist zwar oft ein Tempolimit von 50 km/h, aber wir haben ja Zeit. Am Columbia Icefield gehört ein Stop natürlich zum Pflichtprogramm. Aber das Wetter meint es an diesem Tag nicht wirklich gut mit uns und so sehen wir nicht viel vom Gletscher.

Das „Wildlife“ in den Nationalparks zeigt sich uns dafür aber schon am Straßenrand. Echte Scheu scheinen die Tiere nicht zu kennen. Die wenigen Touristen, die um diese Jahreszeit hier unterwegs sind, treten dann natürlich immer unvermittelt auf die Bremse damit „Mutti“ noch schnell ein Foto schießen kann. Nachdem wir bei der Gelegenheit dann auch eine Vollbremsung hingelegt haben, knipsen wir eben auch am Straßenrand...

 

"Mahlzeit"
"Mahlzeit"

Unterwegs wird wie gewohnt gekocht und mal ein Päuschen eingelegt. Natürlich ist manches mit dem Auto doch bequemer und einfacher, aber wir fühlen uns darin noch immer wie im „Kino“. Die große Mattscheibe vor uns, an der die Landschaft vorbei rauscht. 

Auch die Suche nach Übernachtungsplätzen ist ungewohnt. Man kommt mit dem Auto doch nicht so einfach ins „Grüne“ wie wir es mit den Motorrädern gewohnt sind, Campingplätze haben meist noch zu. So landen wir meist weniger idyllisch auf irgendwelchen Parkplätzen.

 

In Jasper angekommen werfen wir erst mal einen flüchtigen Blick auf den Ort. Keine Frage: Banff hat uns besser gefallen, aber dafür liegen hier in jeder Kaffee-Bude Reiseführer für das Umland aus, also basteln wir uns bei einer heißen Tasse Kaffee unsere Route um Jasper.

Wir wandern auch einige Zeit am Maligne Canyon entlang. Ein wirklich beeindruckender Canyon, der zwar mit 50 m nicht sonderlich tief ist, aber dafür sehr eng. Mag es nun an der frühen Morgenstunde liegen oder an der Vorsaison - auf jeden Fall haben wir den Canyon erstmal ganz für uns allein.


 


Die Westküste rückt näher - BC
Die Westküste rückt näher - BC

Von Jasper ist es nicht mehr weit nach Britisch Columbia, oder BC [bißie] wie die Kanadier sagen. Wir haben auch schon öfter eine Bedeutung dieser Abkürzung gehört - „bring cash“ - BC soll teuer sein. Wundern würde es uns nicht, da hier an der Westküste doch ein touristischer Hotspot am anderen liegt. 

Aber abgesehen von den 7% höheren Steuern, die im Gegensatz zur Nachbarprovinz Alberta fällig sind, können wir das nicht bestätigen. Vielleicht sollte man sich auch nicht in den typischen Touri-Lokalen rumtreiben....


 

Jetzt fehlen nur noch die "Mopeds"
Jetzt fehlen nur noch die "Mopeds"

Es ist inzwischen der 1.Mai und einige Campingplätze haben eröffnet. Da man aber noch nicht wirklich mit Gästen rechnet, wuseln die Betreiber auf den Plätzen herum und beseitigen die Spuren des Winters. Es wird aufgeräumt, gepflanzt und repariert. So bietet man uns als erste Gäste des Jahres auch gleich einen Rabatt an. 15$ statt 18$ - mit der Frage ob das OK sei...? Blöde Frage - natürlich nicht. Ich biete 10$ und der Chefe willigt mit einem Schmunzeln ein. Klasse: massig Feuerholz, warmes Wasser und Strom für den Laptop und Kamera-Akku - was will man mehr...?

 

Waldbrandgebiet
Waldbrandgebiet

Unser Weg führt uns wieder Richtung Süden in das Obst- und Weinanbaugebiet Kanadas.  Auf dem Weg sehen wir immer wieder Waldbrand Gebiete. Teils werden die Feuer hier auch beabsichtigt gelegt, um jungen Pflanzen wieder eine Chance zu geben, aber nicht jeder Waldbrand hier ist geplant....

Das Städtchen Kelwona ist ganz nach unseren Geschmack, an einem See gelegen und geprägt von mildem Klima lässt es sich hier ganz gut aushalten.

 

Der Frühling ist in Kanada angekommen
Der Frühling ist in Kanada angekommen

Auch die Natur ringsum kann sich sehen lassen. Die Berghänge sind zu steil für die landwirtschaftliche Nutzung und daher weitestgehend naturbelassen. In den Tälern wir Obst- und Weinbau betrieben. Das sieht im Frühling natürlich spektakulär aus. Die Temperaturen liegen bei über 20 Grad und es liegt der Duft der Blüten in der Luft - Frühling ist schon eine geile Sache!

Mitten in eine Obstplantage entdecken wir dann eine Ansammlung landwirtschaftlicher Maschinen und Autos aus längst vergangenen Zeiten. 


 

Überrest aus der Goldrausch-Zeit
Überrest aus der Goldrausch-Zeit

Durch alte Goldgräber-Städtchen schlängeln wir uns weiter durch die Rockies Richtung Vancouver, immer durchs Tal am Fluss entlang.

Kurz vor Hope steht er dann am Straßenrand - unser erster Schwarzbär in freier Wildbahn.   Wir drehen bei nächster Gelegenheit um und wollen auf einem gegenüberliegenden Parkplatz stoppen. Bis wir dort sind ist der Bär natürlich verschwunden, aber ein örtlicher Fotograf, der dort Stellung bezogen hatte, erzählt uns von bereits über 200 Bärenfotos die er an diesem Tag schon gemacht hat. Er meint: Der Frühling ist jetzt da, die Bären sind wieder unterwegs.

Kurz darauf kreuzt dann aber noch ein Luchs in aller Seelenruhe die Fahrbahn vor uns - die Kamera haben wir inzwischen natürlich im Anschlag...


 

Vancouver - here we are!
Vancouver - here we are!

Dann sind wir angekommen, in Vancouver, nach über 5.000 km quer durch Kanada. Doch jetzt geht es erst richtig los, die Motorräder kommen am Wochenende im Hafen an. Die Versicherung haben wir schon in der Tasche, also geht es jetzt noch um das raus bekommen aus dem Hafen, Zoll und sonstige Bürokratie. 

Ein Service ist fällig - Motoren- und Gabelöl wollen gewechselt werden und ein wenig Zuwendung mit dem Schraubenschlüssel und WD40 wird den 800er auch nicht schaden. 

Dann steht Anfang Juni auch endlich unser Botschaftstermin für das US-Visum an, hier wird sich unser weiterer Tourenverlauf entscheiden - drückt uns die Daumen!


 


Achtung Wildlife!
Achtung Wildlife!

Zum Abschluss gibt es diesmal noch ein paar Bilder. Wir haben uns die Zeit auf dem Beifahrersitz mit der Kamera vertrieben und ein paar kanadische Verkehrsschilder eingefangen. „Schilder Bilder“ sozusagen...


 

Was hier so an Tieren unterwegs ist...

... und was einem sonst so auf der Straße begegnen kann.


Kommentare: 5 (Diskussion geschlossen)
  • #1

    Ludwig (Samstag, 12 Mai 2012 11:16)

    Hi ihr zwei, ist ja toll was ihr so alles seht und erlebt. Euer Verkehrsschild mit euch zwei passt da richtig mit rein was einem so auf der Strasse begegnen kann in der Welt u. nicht nur in Canada. Hatte Traudel einen Vorschlag gemacht, sobald wir das Haus verkauft haben, kaufe wir ein Motorrad mit Beiwagen & dann fahren wir auch um die Welt.
    Aber ich glaube sie braucht eine neue Brille, denn sie sieht die Sachen nicht mehr wie ich sie sehe.
    Tschuessie u. viel Glueck, Traudel & Ludwig.

    All the best to you two, Traudel & Ludwig.

  • #2

    Ronny (Freitag, 18 Mai 2012 21:11)

    Ja die Kanadier haben schon lustige Schilder, kennen wir auch von unserer Reise durch Nova Scotia. Man bekommt beim lesen eures Berichtes direkt wieder Lust nach Canada zu fliegen. Ich wünsch euch weiterhin viel Spaß und hoffe eure beiden Moppeds sind heil in Vancouver angekommen.

    Gruß aus Loßburg-Wälde

  • #3

    SonjaM (Freitag, 25 Mai 2012 05:36)

    Habe bisher Euren Blog mit grossem Interesse verfolgt. Willkommen an der We(s)t Coast. Falls Zeit und Interesse, koennen wir uns gern mal treffen. Kontakt: sonja dot mager at shaw dot ca.

  • #4

    SonjaM (Sonntag, 27 Mai 2012 04:10)

    Toll, dass es mit dem Treffen geklappt hat. Gute Reise und wie wir hier sagen: Keep the rubberside down, eh!

  • #5

    Martin (Sonntag, 27 Mai 2012 13:23)

    Hey Guys it would be great to add you’re site to <a href="http://overlandsphere.com/">OverlandSphere.com</a>, please let us know or register directly on the site. Safe Travels

    Martin & Nicole