CANADA/USA - Auf nach Alaska

Am Matanuska Gletscher
Am Matanuska Gletscher

Jens: Von Seattle aus ging es viiiiieeeeele Kilometer Richtung Norden – Alaska hieß unser Ziel. Wir entschieden uns für den Weg entlang der Küste und unternahmen einige Abstecher in das südliche Alaska. Dort wo die Straßen enden und man nur per Schiff weiter kommen würde.

Wir besuchten Städte wie Watson Lake, Whitehorse und Tok, bis wir in Anchorage ankamen. 

 

Bergpanorama bei Hope
Bergpanorama bei Hope

Der Grenzübergang nach Canada gestaltet sich ungeahnt einfach. Unser Canada Visum ist noch lange gültig, das US Visum scheint auch dem canadischen Officer zu gefallen und so sind wir nach zwei Minuten ohne Papierkram drüben – das war unser bislang einfachster Grenzübertritt der Reise!
Unser erster Stopp gilt dem Städtchen Hope, ein verschlafen wirkendes Städtchen in den Bergen. Aber hier gibt es etwas, auf das man mächtig stolz ist. Hier wurde der erste Rambo Film gedreht. Die ganze Stadt scheint davon zu leben, obwohl es inzwischen schon 30 Jahre her ist. Ein Rambo-Walk, das Rambo Tal, die Rambo Brücke und wer weiß was sonst nicht noch alles. Wir finden den Ort am Fraser River trotzdem ganz nett...

 

Hells Gate im Fraser Valley
Hells Gate im Fraser Valley

Richtung Norden ging es dann durch das Fraser Valley, das Tal des Fraser River. Zu Beginn schlängelten wir uns durch eine satt grüne Berglandschaft, die sich dann nach und nach in eine karge, beinahe schon wüstenähnliche Landschaft verwandelte. Wir fühlten uns etwas an Argentinien erinnert. Auch die Temperaturen stiegen deutlich an, je weiter wir Richtung Norden kamen - bei 34 Grad war dann aber endlich Schluss!
Auf dem Weg passierten wir das „Hells Gate“ – hier hat der Fraser River eine tiefe und steile Schlucht gebildet, in welche man per Seilbahn hinunter fahren kann.

 

General-Store im Cariboo District
General-Store im Cariboo District

Nachdem wir das Fraser Valley verlassen haben, beginnen die Ortschaften seltsame Namen zu tragen. Es beginnt mit dem 70 Mile House, gefolgt vom 100 Mile House, dann 108 Mile House und so weiter und so fort...
Wir befinden uns mitten im Cariboo Distrikt, einer Landschaft wie aus einem kitschigen Heimatfilm. Unendlich viel Wald, flache grüne Hügel und die Ortschaften klein und beschaulich.
Die „Supermärkte“ nennen sich jetzt „General Store“ und bieten alles, von der Unterwäsche über Angelzubehöhr bis hin zum frischen Steak. Das alles aber auf einer Fläche eines deutschen Tante Emma Ladens. Das Einkaufen wird hier zum Erlebnis....

 

Seen ohne Ende, einer schöner als der andere
Seen ohne Ende, einer schöner als der andere

Ein paar Abstecher vom Highway führen uns über kleine Sträßchen an traumhafte Seen. Wie glasklar das Wasser hier ist, begeistert uns immer wieder...

 

Nite Club Boomer's
Nite Club Boomer's

Die Gegend gefällt uns, in den kleinen Ortschaften finden wir immer wieder nette kleine Überraschungen – wie zum Beispiel unseren „Nite Club Boomer’s“.
Für die Nacht finden sich super schöne Campspots. Tisch Bank und eine Feuerstelle sind nie weit und das nötige Feuerholz findet sich auch meist. So lassen sich die Sonnenuntergänge hier genießen. Apropos Sonnenuntergang, die Tage werden hier schon deutlich länger – vor 10 Uhr Abends denkt die Sonne gar nicht daran unterzugehen...

Abzweig auf den Cassier-Highway
Abzweig auf den Cassier-Highway

In Prince George biegen wir ab auf den Highway 16, um an schneebedeckten Gipfeln entlang Richtung Westen zu fahren. Die Strecke ist etwas monoton, aber unser Ziel ist die 37 - der Stewart Cassiar Highway. Ein abgelegener „Wilderness Highway“, der rund 700 km durch die canadische Wildnis führt und uns weiter nördlich auf den Alaska Highway bringen wird.

Nur das Netz hilft gegen die Plagegeister
Nur das Netz hilft gegen die Plagegeister

Kaum auf der 37 unterwegs, sind wir umgeben von dichtem Wald und Bergen. Hier wurde eine Schneise durch den Wald geschlagen und mit Asphalt belegt – mehr gibt es hier eigentlich nicht zu sehen. Aber auch nur eigentlich – denn ab jetzt heißt es Ausschau halten nach Bären. Die sind hier garantiert zu sehen, wie sie am Straßenrand das satte Grün vertilgen. Und wir sehen sie, reichlich! Leider auf der Strecke nur Schwarzbären, die Grizzlys lassen sich nicht sehen.
Und noch etwas entdecken wir hier – Fliegen und Moskitos in unvorstellbarer Menge. Es vergeht keine Pause, in der wir nicht von den Plagegeistern belästigt werden - da hilft nur unser Fliegennetz.

 

Tal nach Stewart
Tal nach Stewart

Am Meziadin Lake biegen wir nach 240 km auf die 37a Richtung Stewart ab. Der kleine Ort wurde ursprünglich durch den Bergbau gegründet und hat zur Zeit aber nur rund 500 Einwohner. Der Weg führt uns durch ein teilweise enges Tal an die Küste, vorbei am Bear Glacier.
Zwar ein kleiner Gletscher, aber er scheint von der Straße aus zum greifen nahe. Das Krachen des Eises schallt im engen Tal wie ein Donnergrollen. 

"Ampelmännchen" einfach sympathisch
"Ampelmännchen" einfach sympathisch

Die Strecke ist auch gespickt mit Baustellen, die Straße wird von den Winterschäden befreit und der Verkehr kann nur im Einbahnsystem die Baustellen passieren. Und so kommen wir wieder in den Genuss unserer geliebten „Ampelmännchen“. Hier werden keine ordinären Ampeln aufgestellt, hier stehen Menschen, die den Verkehr regeln. Dabei ist natürlich immer Zeit für einen Smalltalk mit den wartenden Motorradfahrern. Dann wird man freundlich durchgewunken und bekommt noch ein Lächeln geschenkt. Das wäre doch noch was für Deutschland...

 

Stewart, verschlafen aber sympathisch
Stewart, verschlafen aber sympathisch

Stewart ist wirklich ein kleines trostloses Kaff, aber irgendwie hat es Charme, so weit draußen und scheinbar abgeschnitten von der Außenwelt. In der Touristeninformation treffen wir auf eine echte Insiderin, eine deutsche Auswanderin die seit 46 Jahren in Stewart lebt. Fantastisch was für Geschichten man dort zu hören bekommt.
Selbst im Winter, wenn hier mehrere Meter Schnee liegen (der Rekord war in den 70er Jahren bei 30 Meter) leben die Menschen hier und werden zur Not per Flugzeug oder Schiff versorgt. Wirklich mal ein ganz anderes Leben...

 

Spanngurt Wurf Übungen
Spanngurt Wurf Übungen

Wir beziehen den städtischen Campingplatz in Stewart und werden ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es hier jede Menge Bären gibt und wir unsere Lebensmittel ordentlich verpacken sollen, um sie nicht anzulocken. Autofahrer tun sich da leichter – unsere Motorräder sind da etwas eingeschränkter. Also heißt es erstmalig „rauf auf den Baum“ mit den Lebensmitteln.
Mit Spanngurten geht es also an die Arbeit unsere Lebensmittelvorräte an einen geeigneten Ast zu hängen. Kein leichtes Unterfangen, an der Technik müssen wir noch arbeiten...

 

Hyder - Alaska
Hyder - Alaska
Warten auf nachlassenden Regen...
Warten auf nachlassenden Regen...

Dann steht unser erster Abstecher nach Alaska an. Der Nachbarort Hyder liegt bereits in Alaska ist aber nur über Stewart erreichbar. Der Grenzübergang ist einfach, zur Einreise gibt es nicht einmal einen US Grenzposten – nur bei der Rückkehr nach Canada muss der Pass beim canadischen Grenzbeamten gezückt werden.
Das Wetter ist an diesem Tag seit mehreren Tagen mal nicht sonnig, sondern es regnet wie aus Eimern. Die Erdpiste ist nass und schmierig. Wir wollen jedoch die rund 35 km rauf zum Salmon Glacier. Erst mal heißt es aber den gröbsten Regen auf der Veranda eines Souvenirladens auszusitzen. 

 

Am Fish Creek/Alaska
Am Fish Creek/Alaska

Als der Regen nachlässt, machen wir uns auf dem Weg und schlittern durch die Wälder. Am Fish Creek legen wir den ersten Stopp ein. Hier wurde eine Wildlife Viewing Plattform errichtet, von der man Bären beim Lachsfang beobachten kann – vorausgesetzt es gibt Lachse. Wir waren dafür noch etwas zu früh – kein Lachs keine Bären!
Oben am Salmon Glacier gibt es für uns dann wegen der tief hängenden Wolken auch nichts zu sehen – nur eine Hinweistafel verrät uns was es hier denn zu sehen gäbe... 

 

Der Cassier Highway
Der Cassier Highway

Also geht es wieder zurück auf den Stewart Cassier Highway und weiter Richtung Norden, dort herrscht auch wieder strahlender Sonnenschein und wir genießen das Bergpanorama und die erstklassige Streckenführung.

Wir treffen unterwegs jede Menge Motorradfahrer. Die meisten sind US-Bürger auf dem Rückweg aus Alaska. Wir sind begeistert, wie sich die Jungs aufraffen in meist nur 2 Wochen mal eben nach Alaska rauf und wieder zurück zu donnern. Einfache Strecke sind das mal eben 5.000 km und mehr – echte Kilometerfresser!

 

Zip-Beutel gehören immer ins Bordwerkzeug
Zip-Beutel gehören immer ins Bordwerkzeug

Auf der Strecke ist es natürlich mal wieder an der Zeit für ein kleineres technisches Problem. Bei Kati’s Mopped leckt die Benzinzufuhr des Zusatztanks. Das ist zwar auf der Strecke kein großes Problem, Tankstellen gibt es genug, aber lästig ist es schon wenn man jetzt jede Tankstelle anfahren muss und sich Abstecher neben der Strecke oft verkneifen muss.
Also teilen wir den Sprit aus Ihrem Zusatztank auf die verbleibenden drei Tanks auf und trennen ihn erst mal ab. Frischhaltebeutel und Isolierband schützen die Kupplungen vor grobem Dreck und Steinschlag. Das Problem vertagen wir auf Alaska...

 

Jade City am Cassier Highway
Jade City am Cassier Highway

Rund 200 km vor dem Alaska Highway erreichen wir Jade City, die Welthauptstadt der Jade. Hier werden 92% der weltweiten Jade abgebaut und in alle Welt exportiert. „Jade City“ erscheint dafür allerdings recht beschaulich, ein paar Häuser im Wald und ein großer Souvenirshop – das war’s dann schon.

Von hier bietet sich aber noch ein netter Abstecher nach Cassiar an. Der Ort war mal mit Namensgeber des Highways ist inzwischen aber größtenteils verlassen. Die örtliche Asbest-Mine wurde in den 90er Jahren geschlossen und der Ort aufgegeben – nur ein paar Aussteiger leben jetzt noch hier. Aber das Tal, das zum Ort führt ist traumhaft – canadische Landschaft wie aus dem Bilderbuch...

 

 

Roadhouse am Cassier-Highway
Roadhouse am Cassier-Highway

Dank Kati’s leckendem Zusatztank stoppen wir nun auch an jeder Tankstelle auf dem Weg. Doch eine Tankstelle in Northern B.C. ist anders als sonst wo in Canada. Meist wurde vor dem Generalstore ein großer Tank aufgestellt und es gibt 2 Sorten Sprit – Diesel und Regular – das reicht ja auch.

Die Betreiber sind größtenteils Natives, die sich hier draußen anscheinend pudelwohl fühlen und alle Freiheiten der Abgeschiedenheit auskosten. Wie sie allerdings von den Einnahmen der wenigen Touristen in der kurzen Saison leben, bleibt uns ein Rätsel.

 

Yukon - here we are!
Yukon - here we are!

Kurz bevor wir den Alaska Highway erreichen, passieren wir die Grenze zum Yukon - jener kanadischen Provinz, die man aus Jack Londons Erzählungen kennt.

Im Yukon leben mehr als 250.000 Caribou, 70.000 Elche, 22.000 Bergschafe, 6.000 Grizzly Bären und wer weiß wie viele Schwarzbären. Von den 35.000 Menschen, die hier leben, finden sich schon mehr als 25.000 in der Hauptstadt Whitehorse, der Rest verteilt sich aufs Land. Hier wird es also einsam...

 

Sign Post Forest - in Watson Lake
Sign Post Forest - in Watson Lake

Was aber nicht bedeuten soll, dass hier nichts geboten ist. Kurz hinter der Grenze erreichen wir Watson Lake - ein kleiner Ort, der durch seinen Schilderwald bekannt geworden ist. 1942 hat hier ein von Heimweh geplagter Arbeiter des Alaska Highways ein Ortsschild seiner Heimatstadt aufgehängt. Seither hinterlassen hier Durchreisende Schilder Ihrer Heimat oder gestalten kurzerhand ihr eigenes persönliches Schild. Es sind Unmengen – 2010 wurden über 71.000 Schilder gezählt. Wir finden dort auch das ein oder andere bekannte Schild. Ortsschilder deutscher Gemeinden und Städte, KFZ Kennzeichen und Straßenschilder – wir fragen uns nur wie die Ihren Weg über den Atlantik hierher gefunden haben...

 

Auch wir sind jetzt in Watson Lake verewigt
Auch wir sind jetzt in Watson Lake verewigt

Aber da wollen wir natürlich dabei sein. Da wir aber kein Ortsschild unserer Heimatgemeinde im Gepäck haben und auch noch nicht durch Heimweh geplagt sind, gestalten wir eben unser eigenes persönliches Schild. Dafür opfern wir unser Schneidebrett und gestalten es mit Aufkleber und Edding. Eine Schraube lässt sich auch noch auftreiben und schon haben wir uns zwischen den tausenden von Schildern unseren Platz gesichert und verewigt...

 

Die SS Klondike in Whitehorse
Die SS Klondike in Whitehorse

Ab jetzt geht es weiter über den Alaska Highway, natürlich nicht ohne einen Zwischenstopp in der Hauptstadt des Yukon – Whitehorse. Wahrzeichen von Whitehorse ist die SS Klondike, ein inzwischen ausrangierter Schaufelraddampfer. Die Stadt selbst hat nicht viel zu bieten, die Häuserfassaden sind auf „traditionell“ gemacht – ist aber alles nur Fassade.
Interessant ist die längste Holzfischleiter der Welt. Hier können die Lachse das Wasserkraftwerk von Whitehorse umgehen. Die dazu gebotenen Informationen zur Lachswanderung sind wirklich interessant – verrückte Fische, was die so auf sich nehmen...

 

Carcross Desert
Carcross Desert

Von Whitehorse geht es für uns erst mal wieder auf einen Abstecher nach Alaska, Richtung Skagway. Uns erwartet unterwegs eine kurvenreiche Strecke in einer erstklassigen Landschaft.
Zudem stoßen wir auf die „kleinste Wüste der Welt“, die Carcross Desert. Keine Wüste im eigentlichen Sinn - die Tourismus-Abteilung des Yukon war hier kreativ. Aber beeindruckend, wie inmitten dieser grünen Landschaft plötzlich dieser riesige Sandkasten auftaucht.

 

 

Carcross - hier kreuzen die Cariboos den Fluss
Carcross - hier kreuzen die Cariboos den Fluss

Kurz nach der „Wüste“ erreichen wir den kleinen Ort Carcross. Die Namensgebung hat nichts mit Car=Auto zu tun, eher mit dem Cariboo, denn an dieser Stelle kreuzen die Cariboos auf ihrer jährlichen Wanderung den Yukon River.

Doch die eigentliche Attraktion des Ortes ist der White Pass Express. Eine Zugverbindung, die von hier bis Skagway in einer abenteuerlichen Streckenführung verläuft. Den Berichten einiger Reisender, die in Carcross ausgestiegen waren ein tolles Erlebnis, wenn auch mit 170 $ nicht gerade günstig.

 

Über die Grenze nach Alaska
Über die Grenze nach Alaska

Dann geht es über die Grenze nach Alaska, in die Vereingten Staaten. Der Grenzübertritt geht einfach und schnell, Dank unserem B2 Visum.
Der Ort Skagway ist sehr touristisch, hier legen jährlich ca. 400.000 Kreuzfahrttouristen an. Entsprechend wimmelt es hier von Souvenir-Shops und Touristen aus aller Welt. Kein Ort für uns, zu oft stehen wir plötzlich vor der Linse irgendeines Fotoapparates, werden von allen Seiten gleichzeitig angequatscht woher, wohin, warum??? Was wollen die alle? Wir flüchten zum Fähranleger und buchen die einstündige Überfahrt nach Haines.

Was für eine geile Aussicht
Was für eine geile Aussicht

In Haines angekommen finden wir einen genialen Campspot mit Blick auf den Fjord. Dort können wir bei einem Feuerchen den Sonnenuntergang genießen und das Farbenspiel der Spiegelungen im Fjord beobachten. Der ruhige Wasserspiegel wird ab und an durch auftauchende Delfine gebrochen – hier lässt es sich aushalten.

Es wird ein langer Abend, erst um 11 Uhr verschwindet die Sonne hinter den Bergen, aber richtig dunkel wird es trotzdem noch nicht.

 

Auf dem Haines-Highway
Auf dem Haines-Highway

Am nächsten Morgen geht es auf den Haines Highway, den wir eigentlich nur als Verbindungsstrecke zum Alaska-Highway gesehen haben. Doch schon nach wenigen Kilometern kommen wir nicht mehr aus dem Staunen raus – eine beeindruckende Berglandschaft. Der Straßenrand ist gesäumt von Blumen und so kurven wir über 240 km durch diese überwältigende Natur. Immer die schneebedeckten Gipfel der umliegenden Berge im Blick. Diese Strecke ist eine echte Empfehlung auf dem Weg Richtung Norden – genial!

Elch Mutti am Straßenrand...
Elch Mutti am Straßenrand...

In Haines Junction biegen wir dann auf den Alaska Highway Richtung Norden ab. Der Highway hat hier landschaftlich nicht viel zu bieten. Wald so weit das Auge reicht, wie durch einen grünen Kanal gleiten wir dahin, ab und zu durch ein paar Tiere am Wegesrand unterhalten.

Dafür hat der Campground am Wegesrand einiges zu bieten. Hier stehen jede Menge Baumaschinen und Fahrzeuge vom Bau des Alaska Highways von 1942. Es scheint als hätte man sie hier nach Feierabend abgestellt und einfach nicht mehr abgeholt. Ein Stückchen Geschichte zum anfassen...

 

Alaska-Highway kann auch staubig sein
Alaska-Highway kann auch staubig sein

Ein paar Worte zum Alaska Highway. Wer sich darunter einen typisch amerikanischen, womöglich mehrspurig, ausgebauten Highway vorstellt liegt falsch. Je weiter man Richtung Norden kommt, umso schlechter wird der Straßenzustand. Die harten und langen Winter hier setzen dem Asphalt, soweit er noch vorhanden ist. heftig zu.

Übelste Bodenwellen sind eine Herausforderung für jedes Fahrwerk. Schlaglöcher und oft auch längere Schotterpassagen machen die Fahrt zumindest fahrtechnisch abwechslungsreich. Der Alaska Highway kann eine ganz schön staubige Angelegenheit sein...

 

ALASKA- here we are!
ALASKA- here we are!

Nach unzähligen Schlaglöchern und Ausweichmanövern erreichen wir den Grenzstein zu Alaska. Wir waren inzwischen ja schön öfter in Alaska, doch von keinem der bisherigen Orte hätte eine Straßenverbindung weiter nach Alaska geführt, immer wieder musste man zurück nach Canada. Jetzt sind wir aber richtig angekommen. Der größte der amerikanischen Bundesstaaten liegt vor uns. Bis zum ersten nennenswerten Ort sind es rund 150 km, dann erreichen wir Tok. Das Tor nach Alaska, denn ganz gleich über welche Straße man nach Alaska kommt, an Tok geht kein Weg vorbei.

 

Ein Sticker vom Campground Tok... :)
Ein Sticker vom Campground Tok... :)

In Tok ist eigentlich nicht viel geboten, doch zwei sehr gute Empfehlungen kann kam hier schon aussprechen.

Da wäre einmal der Motorcycle-Campground von Vanessa. Ein ausschließlich für Motorradfahrer geführter Campground. Die Ausstattung ist zwar Basic, aber liebevoll und urig gemacht. Höhepunkte sind das Steamhouse und eine kleine Motorradwerkstatt, in der man problemlos einen Service selbst durchführen kann. Zudem ist Vanessa ein echtes Unikat und extrem hilfsbereit.

Dann wäre in Tok noch Fast Eddie’s Diner zu nennen. Die leckersten, größten und günstigsten Burger unserer bisherigen Reise... Yummy!

 

Der Matanuska Glacier
Der Matanuska Glacier

Der nächste Morgen ist trüb und regnerisch. So entschließen wir die verbleibenden 500 km bis Anchorage an einem Tag in Angriff zu nehmen. Die Straße ist gewohnt schlecht und wir üben uns wieder in Ausweichmanövern und zirkeln um die Schlaglöcher herum.
Es bieten sich aber auch hier ein paar Abstecher neben der Strecke an, so zum Beispiel der Matanuska Glacier. Schon von weitem haben wir ihn gesehen, wie er sich tief in das Tal hineinschiebt. 

Hot Dog - bei Sonnenschein in Ancorache...
Hot Dog - bei Sonnenschein in Ancorache...

In Anchorage angekommen, gibt es in der Stadt erst mal einen Hotdog und dann schlagen wir unser Zelt beim „House of Harley Davidson“ auf. Dort wird ein gratis Campspot für Motorradfahrer aller Marken geboten.

Eine kleine aber feine Wiese bietet Platz für das Zelt, eine erstklassige heiße Dusche und Toilette steht per Zahlencode für alle registrierten Besucher zur Verfügung und von 9 bis 18 Uhr gibt es noch gratis Kaffee im Shop- WOW!

So was dürfte gerne Nachahmer finden !!!

Und heute Abend ab 17 Uhr gibt es noch eine Bike-Show mit Live Musik und BBQ – das nennen wir mal ein Entertainment Programm!

 

Kommentare: 9 (Diskussion geschlossen)
  • #1

    Dean de St Croix (Donnerstag, 26 Juli 2012 03:50)

    Great trip story!!! I am envious and want be their with you. Good to see you are enjoying it and hope to see you soon. Alaska is on my list now thanks to you both. Be safe!!!

  • #2

    Cath & Les (Donnerstag, 26 Juli 2012 04:20)

    Hey like Dean said, loving the report, keep up the great post and ride safe. Look forward to crossing paths again.
    Cheers
    Cath & Les

  • #3

    The Fixer (Donnerstag, 26 Juli 2012 13:05)

    Hey Boomers. I hav enot been doing much fixing. No travellers around I suppose. Watching your travels still makes us all yearn to go. Your adventures are great and inspiring. The places in Canada are beautiful. It seems everywhere you go it just gets better. Take great care as you go. Be Safe & Best Wishes from us all. Gang of 4 :-( Lost little foxy).

  • #4

    Alex Mayer (Donnerstag, 26 Juli 2012 20:09)

    Hi
    kommt Ihr dann auch an der Kneipe vorbei, wo sie einen abgeschnittenen Finger in einer Whiskeyflasche drin haben? Oder wart Ihr da schon?
    Grüßle

    Oups i broke the language continouity ;-)

  • #5

    Ludwig (Freitag, 27 Juli 2012 08:42)

    Ludwig & Traudel
    (Freitag, 27 Juli 2012 08:37)


    Sehr schoene landschafliche Aufnahemen auf eurem Video u. in eurem Blog.
    Wuerde es ja selbst gerne auch machen, aber leider hat mich das Alter ueberholt. Geht man in komfort mit Flugzeug & klimatisierten Bussen & schaut nur aus dem Fenster, kann man sich auch daheim auf's Sofa setzen u. Alaska am TV ansehen. Dass Wichtigste ist dass man sagen kann: "Wir haben es selbst bereist u. in Natur gesehen." Nicht jeder macht eine Weltreise auf zwei Raedern, u. es ist ein Abenteuer wo viele Leute davon traeumen. Die einen haben nicht das Geld & die anderen nicht den Mut, und ich nehme das Alter als Entschuldigung.
    Cheerio from Down Under - L & T.

  • #6

    Katja (Sonntag, 29 Juli 2012 09:41)

    Hallo!

    Wow - mal wieder danke für die tollen Bilder und den Bericht!
    Viel Freude weiterhin!
    LG
    Katja & Nadine

  • #7

    zwerg (Sonntag, 29 Juli 2012 20:18)

    Ooooh wieder so schöne Bilder! Im Sommer 2013? aber dann bitte zum Frosti Sommerfest hihi
    Ich freu mich schon mal auf euch, ist ja nur noch ein Jahr ;o)

  • #8

    Kati & Jens (Montag, 30 Juli 2012 03:31)

    Schon zum Sommerfest? Da muss das für 2013 aber etwas nach hinter verschoben werden. So ein bis zwei Monate später... Sonst schaffen wir das nicht. Wir wollen ja nicht noch den Iron Butt unterwegs machen... ;)

  • #9

    Jens (Samstag, 04 August 2012 21:33)

    @ Alex: Die Kneipe kommt noch, liegt im Yukon, und der Finger ist ein großer Zeh.Die Bilder die wir davon schon gesehen haben sehen echt eklig aus... ;)